SPECHT KÜCHEN

Märkische Straße 5
59174 Kamen

Grunddaten

Datierung:

  • 1907: Märkische Straße 9; heute nicht mehr vorhanden
  • 1926: Märkische Straße 7; zum Teil noch erhalten, aber an der Front verkleidet
  • 1933: Märkische Straße 7; Erweiterung bis zum Turm
  • 1956: Märkische Straße 5; (vom Turm nach rechts),
  • 1971: Märkische Straße. 7 und 9; Erweiterung um den zurückliegenden Betonbau, von der Märkischen Straße nicht einsehbar
  • 1982: Abbruch und Neubau des Gebäudes Märkische Straße 9 von 1907
  • 1988: Auslagerung des Lagers (2. OG des Betonbaus) in die Wideystraße 24

Material: Stein, Holz, Anbau von 1971 Porenbetonfertigteile (Siporex)
Maße: Derzeitige gesamte Verkaufs- und Lagerfläche: 5.500 qm (inkl. des Außenlagers Wideystraße 24), Größe Außenlager: 1.350 qm. Zusätzlich 3 vermietete, größere Wohnungen (zwischen 100 und 150 qm).
Erbauer: Familie Specht

Das Geschäftshaus Specht besteht seit 1906 und wird als Familienunternehmen ohne weitere Filialen inzwischen in der 4. Generation geführt. Der Grundbesitz ist durch Zukäufe über die Zeit laufend erweitert worden. Früher hat die Großfamilie komplett auch im Geschäftshaus gewohnt. Zur rechten und linken Seite des Turms in den weiß verputzten Bereichen und auch im 1. und 2. Obergeschoss des Turms selbst sind vier Wohnungen untergebracht. Davon ist eine, links im 1. Obergeschoss, zum Büroraum für die Verwaltung und die technische Kontrolle umfunktioniert worden.

Die Geschichte: Emil Specht startete mit 24 Jahren zunächst als Sattler- und Polstermeister und baute später ein Geschäft mit Möbeln auf. Anfangs wurden die Möbel per Handkarren, später mit Pferd und Wagen ausgeliefert. In den 1920er-Jahren folgte ein Dreirad-Lieferwagen der Tempo-Werk GmbH.

1926 wurden Haushaltswaren mit ins Sortiment genommen: Herde, Öfen, Waschmaschinen, Porzellan, Geschirr, Werkzeuge, Drahtwaren und Fahrräder bildeten eine eigene Abteilung. Bis Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auch ein Bestattungsgeschäft betrieben. Viele Jahre gehörte auch der Handel mit Gardinen und Dekorationen sowie Bettwaren und Teppichen zum Geschäft. Dank der Nähe zur Zeche wurde häufig Kohle, aber auch Holz, gegen Ware getauscht.

Die Haushaltswarenabteilung wurde 1970 aufgegeben. Die eigene Polsterei folgte 1974. Die Gardinenabteilung wurde 1992 geschlossen. Fortan konzentrierte man sich auf den reinen Möbelhandel. Seit 2013 ist das Geschäft ein reiner Küchenfachmarkt bzw. ein Küchenstudio auf einer Fläche von etwa 3.300 qm Ausstellungsfläche.

Die 4 Generationen Specht:

Foto: Emil Specht mit Frau Friederike und den 6 Kindern, 1932

1. Generation und Firmengründer:

01.04.1906: Gründung als Handwerksbetrieb (Polsterei/Sattlerei) unter
Emil Specht, geb. 1882, gest. 1960

2. Generation:

01.01.1929: Die zweite Generation trat in die Firma ein. Dies waren zwei von Emils insgesamt sechs Kindern:
Friedrich Specht (Sohn), geb. 1907, gest. 1988 und
Hildegard Specht (Tochter), geb. 1909, gest. 2003 (sie führte den Bereich Haushaltswaren).

3. Generation:

Ulrich Specht, geb. 1937, als zweiter Sohn von Friedrich, kam 1961 in den Betrieb (zusammen mit seiner Frau Christa) und leitete ihn seit 1970.4

4. Generation:

1998 trat die vierte Generation in die Firma ein:
Susanne Specht, geb. 1967, als älteste von zwei Töchtern übernahm 2001 mit ihrem Mann Ralf Oelschläger-Specht, geb. 1970, das Geschäft.

Text: Susanne Specht

Schon gewusst?

Die Fassade ziert eine Steinskulptur, die Merkur, den römischen Gott des Handels darstellt. Die Herkunft der Skulptur ist unbekannt. Gekauft wurde sie zwischen 1933 und 1936 vom Firmengründer. Auf dem linken Arm trägt die Skulptur einen Heroldsstab mit zwei achtförmig gewundenen Schlangen. Im Sockel sind die Symbole des Handwerks wiedergegeben.

Bildunterschrift und Fotonachweis: Märkische Straße 7 und 9, Fotos: Privatbesitz der Familie Specht

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Märkische Straße 5
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