SCHACHT II

Nikolaus-Otto-Straße

59174 Kamen

Grunddaten

Datierung: 1887–1888
Material: Turmgerüst aus Stahl
Erbauer: Gewerkschaft Königsborn

Im Jahr 1887 wurde in der Gemarkung Heeren-Werve mit den Teufarbeiten für den Schacht 2 der Schachtanlage Königsborn begonnen. Der Ansatzpunkt des Schachtes lag in Kamen-Heeren-Werve zwei Kilometer nordöstlich von Schacht 1 in Königsborn. Der Schacht hatte einen Durchmesser von 5,38 m. Da die Aufschlüsse in diesem Feld wesentlich vielversprechender waren als im anderen Feldesteil, wurde der Schacht vom Hauptgewerken Friedrich Grillo (Essen 1825–1888 Düsseldorf) auf den Namen Gottessegen-Unverhofft getauft.

Im selben Jahr wurde von Schacht 1 aus Schacht 2 unterfahren. Die für die Förderung verwendeten Förderkörbe hatten vier Etagen. Auf jeder Etage konnte ein Förderwagen mit einer Nutzlast von 0,6 t aufgeschoben werden.

Im Jahr 1888 erreichte man in Schacht 2 bei einer Teufe von 221 m das Karbon. Noch im selben Jahr wurde in Schacht 2 mit der Förderung begonnen.

Im Jahr 1901 wurde in Schacht 3 bei einer Teufe (Tiefe) von 450 m (−381 m NN) die 2. Sohle angesetzt.  Auf der 2. Sohle von Schacht 2 wurde ein Durchschlag mit der 1. Sohle von Schacht 3 erstellt.

Im Jahr 1902 wurden die Schächte 2 und 3 tiefer geteuft.

Im Jahr 1903 wurde in Schacht 2 bei einer Teufe von 579 m (−508 m NN) die 2. Sohle angesetzt. Am 16. März desselben Jahres kam es im Baufeld von Schacht 2 zu einer Schlagwetterexplosion, bei der drei Bergleute ums Leben kamen.

Im Jahr 1955 wurde Schacht 2 zum Wetterschacht ausgebaut. Im Jahr 1964 wurde die Kohlenförderung in Schacht 5 eingestellt. Im Jahr 1969 wurde der Schacht 2 abgeworfen und verfüllt.

Text: Friedhelm Lipinski

Literatur

RVR: Route Industriekultur
Karl-Heinz Stoltefuß: Zeche Königsborn 2/5. Die Geschichte der Steinkohlenzeche und ihrer Menschen in Heeren-Werve. Kamen-Heeren 2010.
Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005 (Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 144), Bochum 2006.
Peter Voss: Die Zechen im Kreis Unna,  Werne 1995.
Zeche Königsborn, in: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, https://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_K%C3%B6nigsborn (15.12.2023)

Schon gewusst?

Im Jahr 1906 wurden auf dem Bergwerk Königsborn erstmals Abbauhämmer zur Kohlengewinnung eingesetzt. Dies war der erste Einsatz von Abbauhämmern im Ruhrbergbau.

Bildunterschrift und Fotonachweis: Zeche Königsborn Schacht II, Foto Privatarchiv K.H. Stoltefuß

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