700 Jahre Kirchspiel Heeren-Werve
Grunddaten
Datierung: 2000 (Gedenkstein und neue Linde)
Material: Stein, Holz
Das Logo der 7oo-Jahrfeier ist auf einem Gedenkstein abgebildet, der von dem Bergkamener Steinmetz Wolfgang Kerak der Evangelischen Kirchengemeinde zu Heeren-Werve zum Jubiläum gestiftet worden ist. Dieser Gedenkstein steht auf dem Friedhofserweiterungsgelände in der gradlinigen Achse zwischen Derner- und Heerener Straße. Der Ort wird immer wieder mit einer Linde in Verbindung gebracht, die ungefähr an dieser Stelle gestanden haben soll.
Foto: Gerichtslinde ©Karl-Heinz Stoltefuß
Foto: Gedenkstein ©Karl-Heinz Stoltefuß
Ob es sich dabei wirklich um eine im Volksmund sogenannte „Gerichtslinde“ gehandelt hat, ist historisch nicht belegbar. Dennoch steht der Gedenkstein an einer für die Evangelische Kirchengemeinde historisch bedeutenden Stelle, was dadurch unterstrichen wird, dass im Jubiläumsjahr 2000 dort ein Lindenbaum gepflanzt worden ist, der den Ort weithin sichtbar in Szene setzt.
Das Logo wurde als Beitrag zum Kirchenjubiläum von der Stadt Kamen in Auftrag gegeben und der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt. Der Designer Herr Alves hat in Absprache mit dem Presbyterium die geschichtlichen Ereignisse und Zusammenhänge in einer modernen Form dargestellt. Die dynamische Form erinnert mit den beiden Schwingen an das Symbol der Taube, die schon immer ein Zeichen des Heiligen Geistes in der Kirche gewesen ist. Es ist der Geist Gottes, der die Kirche lebendig hält.
Die von links unten nach rechts oben aufsteigende Form weist in die Zukunft hin und macht deutlich, dass die 700 Jahre kein Abschluss sind. Daraus ergibt sich die Hoffnung, dass die Kirchengemeinde unter Gottes Wegegeleit noch lange Zeit bestehen bleibt. Die gleichen Hälften erinnern an die beiden Ortsteile Heeren und Werve, die im Gemeindenamen verankert sind. Im Mittelpunkt ist ein H zu erkennen, das daran erinnert, dass die heutige Gemeinde sich aus dem Kirchspiel Heeren entwickelt hat.
Die Mittelachse ist kreuzförmig gestaltet. Das Kreuz ist – wie kein anderes Zeichen – das Symbol der Christen, und zwar aller christlichen Kirchen auf der Welt; also ein ökumenisches Zeichen, das hier insbesondere die Verbundenheit zu den Schwestern und Brüdern der katholischen Kirchengemeinde Heeren-Werve und der Partnergemeinde Tabata in Tansania darstellt.
Im violetten Zeichen ist ein gelber Kreis dargestellt. Gelb ist die Farbe der katholischen Kirche und erinnert an die 200-jährige vorreformatorische Zeit. Die mehrheitlich violette Farbe, als Farbe der evangelischen Kirche, dokumentiert, dass die 500-jährige protestantische Tradition das Lebe der Gemeinde gestaltet hat. Die Zweifarbigkeit weist auf den ökumenischen Charakter des Jubiläums hin.
Der aufgenommene Begriff Kirchspiel soll auf das Kirchengebäude als Mittelpunkt der Gemeinde, aber auch auf die Menschen, die die Gemeinde über Jahrhunderte lebendig gehalten haben, hinweisen. Das Logo nimmt somit sieben Merkmale der Gemeindegeschichte auf. Die Sieben ist eine heilige Zahl und spielt in der christlichen Tradition eine wichtige Rolle, da sie das Leben und den Alltag der Menschen mit Gott in Verbindung bringt.
Autor: Herbert Ritter
Schon gewusst?
Das Friedhofserweiterungsgelände hat die Evangelische Kirchengemeinde von Jobst-Henrich Freiherr von Plettenberg gekauft, weil Mitte der 1980er-Jahre kaum noch freie Bestattungsflächen auf dem Evangelischen Friedhof vorhanden waren. Aufgrund eines geologischen Gutachtens musste für die Betriebsgenehmigung als Friedhof großflächig entsprechender Boden aufgebracht werden.
Als nach mehreren Jahren die Arbeiten abgeschlossen waren, stellte sich jedoch heraus, dass sich mittlerweile die Bestattungstraditionen innerhalb der Gemeinde grundlegend verändert hatten: es gab viel weniger Erd- und dafür mehr Urnenbestattungen. Dadurch standen auf dem alten Friedhofsgelände wieder mehr Freiflächen für Bestattungen zur Verfügung.
Die Erweiterungsfläche wurde also nie für Bestattungen in Anspruch genommen.
Ab 2016 wurde das Gelände durch mehrere Baumpflanzaktionen ökologisch aufgewertet und ist bis heute im Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde zu Heeren-Werve.
Kamen 59174
Deutschland