HERZ-JESU-KIRCHE

Pröbstingstraße 11

59174 Kamen

Grunddaten

Datierung: 1911 (Fertigstellung)
Material: Stein, Holz
Erbauer: Katholische Kirchengemeinde

Objektbeschreibung

Nach der Inbetriebnahme der Zeche Königsborn kamen viele Bergarbeiterfamilien aus dem Osten nach Heeren. Es waren überwiegend Katholiken aus Ostpreußen, Masuren und Polen. Der größte Teil der Neubürger stammte aus den Gebieten um Posen. Die Gottesdienste fanden in einer kleinen Notkirche statt, doch die gesamte katholische Gemeinde strebte den Bau einer Kirche an. Auch die Katholiken aus dem Osten leisteten einen ansehnlichen Beitrag. Sie gründeten 1905 den Vinzens-a-Paulo-Verein, der sich dem Neubau einer Kirche verschrieben hatte. Heeren war bis 1926 eine Filial-Gemeinde der Kirchengemeinde Kamen. Mit großer finanzieller Unterstützung der katholischen Gemeindemitglieder wurde der Bau einer Kirche möglich gemacht. Im Jahr 1911 war es so weit. Die Kirche, die den Namen Herz-Jesu erhielt, wurde der Gemeinde übergeben.

Es ist eine neoromanische Kirche, die nach den Plänen des Dortmunder Architekten J.F. Klomp errichtet wurde. Der einer Basilika nachempfundene Bau ist in Mittelschiff und zwei fast nur angedeutete Seitenschiffe gegliedert.  Durch das Querhaus und den Chor mit seiner Halbrundapsis erhält der Grundriss des Baus die Gestalt eines lateinischen Kreuzes. An der Westseite ragt der fünfgeschossige Turm empor.

Imposant ist das Hauptportal mit der eingesetzten Säulenverzierung im Stil der Rheinischen Spätromanik. Diese Stilelemente finden sich auch am Sakristei-Anbau wieder. 1982 erhielt die Kirche eine neue Fassadengestaltung in den Farben Rostrot und Kremser Weiß. Der graue Zementputz, der die Kirche unscheinbar erscheinen ließ, verschwand. Durch die neue Farbgebung wird die Fassadengliederung mit senkrechten, pilasterartig hervortretenden Mauerstreifen (Lisenen) und Rundbogenfriesen wirkungsvoll unterstrichen.

Text: Karl Heinz Stoltefuß
Bildunterschrift und Fotonachweis:
Herz-Jesu-Kirche Heeren vor 1982, Foto: Karl Heinz Stoltefuß, Privatarchiv

Schon gewusst?

Die Innengestaltung wird bestimmt durch die im Jahr 1932 ausgeführte Bemalung im Art Deco Stil durch den Kirchenmaler Eduard Goldkuhle aus Dortmund. Der Hochaltar von 1919 stammt aus der Werkstatt des Bildhauers Christian Sauerland, Warburg.

Herz-Jesu-Kirche
Pröbstingstraße 11
Kamen 59174
Deutschland