SIEDLUNG SÜDFELD UND ANTON-STEINHOFF-HAUS

Grunddaten

Datierung: Ab 1954

Material: Stein, Holz

Maße: 255 Wohneinheiten auf 15 ha Fläche

Erbauer: Bergmanns-Siedlung Hamm

Die Errichtung der Südfeld-Siedlung ist ein Beispiel für die Bemühungen, die allgemeine große Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg zu beseitigen. In der Zechengemeinde Heeren-Werve war es der Bergbau, der große Anstrengungen unternahm, um für seine Bergleute, die von auswärts in die Gemeinde kamen, Wohnraum zu schaffen. Die Zeche war im Besitz großer Ackerflächen, die sie beim Kauf von Teilflächen der Werver Mark erhalten hatte. Durch den Bau der neuen Landstraße in den 1920er-Jahren wurde die abgetrennte, zum Dorf gehörige Fläche zu Bauland. Auf einer Fläche von 15 ha wurde in vier Bauabschnitten von 1954 bis 1959 die größte in sich geschlossene Eigenheim-Siedlung in Heeren-Werve errichtet. Es entstanden 255 Wohneinheiten. Schon damals war der Wunsch, ein Eigenheim zu besitzen, in der Bevölkerung groß. Die Zeche unterstützte diesen Trend mit einem Arbeitgeberdarlehen. Die Bergmanns-Siedlung Hamm übernahm die Planung und Errichtung der Häuser. Es entstanden nur Eigenheime, teils mit einer Einliegerwohnung, aber auch freistehende Einfamilienhäuser. Für die Nahversorgung baute die zecheneigene Lebensmittelgesellschaft WELEG einen Laden, der aber schon in den 1960er-Jahren, als immer mehr Discounterläden entstanden, geschlossen wurde. Alle Straßen wurden nach deutschen Dichtern benannt. Es entstand der volkstümliche  Name „Dichter-Siedlung“.

In der Goethe-Straße steht das „Anton-Steinhoff-Haus.“ Steinhoff war seit 1953 Bereitschaftsführer des Deutschen Roten Kreuz Heeren-Werve, dem er sein Leben gewidmet hatte. Es war sein Traum, der DRK-Bereitschaft ein eigenes Vereinsheim zu schaffen, in dem alle Aktivitäten wie beispielsweise Versammlungen, Weiterbildungskurse aber auch Feiern veranstaltet werden konnten. Bisher hatte die DRK-Bereitschaft im ehemaligen Feuerwehrraum der Gemeinde im Südfeld eine provisorische Unterkunft beziehen können. Die Vorbereitungen zum Bau eines eigenen DRK-Heims waren ein langwieriges Unterfangen, doch Dank Steinhoffs Einsatzes war die Finanzierung, die hauptsächlich über Spenden und mit Unterstützung des DRK-Verbandes und anderer Institutionen erfolgte, aber schon bald gesichert. Die Gemeinde stellte das Grundstück an der Goethestraße 1a zur Verfügung und die Klöckner-Werke lieferten einen Teil des Baumaterials. Den Bau übernahmen die Helfer der DRK-Bereitschaft unter fachlicher Anleitung dann selbst, sodass das Haus mit einem Unterrichtsraum für 80 Personen am 11. Juli 1959  eingeweiht werden und der DRK-Bereitschaft übergeben werden konnte. Erst später, nach dem Tod von Anton Steinhoff, erhielt das Haus seinen Namen.

Autor: Karl-Heinz Stoltefuß

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Anton-Steinhoff-Haus
Goethestraße 1a
Kamen 59174
Deutschland